Ich heiße Birgit Wisgalla. Aufgewachsen bin ich in einem beschaulichen Dorf nahe des Kurortes Bad Füssing. Als Jugendliche wusste ich die Nähe zum Inn, die weiten Flächen und heimischen Wälder nicht wirklich zu schätzen.
Es war vor allem langweilig. Nichts zu tun. Keine Angebote für mein Alter.
Die üblichen Aktivitäten wie Lesen, Sportverein, sich mit Freunden an irgendwelchen dubiosen Plätzen treffen, naja und irgendwie kreativ tätig sein, das war mein Ausgleich zur Schule, die ich halb ernst nahm.
Meine Eltern sind Berufsmusiker. Es lag also irgendwie nahe, dass ich ein Instrument lernen sollte. Meine Wahl fiel dann aufs Klavier.
Dabei war mir ziemlich schnell klar: Musik mache ich auf keinen Fall zu meinem Beruf.
Musik sollte nur ein Hobby bleiben. In meiner Vorstellung war MEINE Musik nur für MICH zum Genießen da.
Und ich saß ständig am Klavier. Nicht, weil ich fleißig Chopin oder Mozart übte! Stücke aus dem Klavierunterricht habe ich ab einem bestimmten Alter konsequent verweigert. Ich wollte meine eigenen Stücke spielen.
Nach Buchstaben (Akkorden) und nicht nach Noten. Mit meinen eigenen Texten.
Auch als ich auf der Höhe meiner Pubertät (meine Eltern mussten ganz schön was mitmachen mit mir) mit dem Klavierunterricht aufgehört habe, habe ich nie aufgehört mich beim Singen zu begleiten.
Über viele Umwege (Auslandsjahr in London, Jahrespraktikum am Theater Ansbach, Germanistik- und Philosophiestudium) bin ich schließlich in meinem - ich hatte mich so dagegen gewährt - Musikstudium in Erfurt angekommen.
Eine wunderbare, emotionale, freie, wegweisende Zeit mit Kommilitoninnen, die mein Leben für immer begleiten werden, hatte begonnen. Hier sammelte ich auch meine ersten Yogaerfahrungen im Unisport. Noch heute höre ich den ein oder anderen Satz meiner ersten Yogalehrerin im Geiste, wenn ich praktiziere. Ich bin ihr so dankbar für ihre Worte. Agnes, solltest Du das zufällig lesen: "Du hast den Grundstein gelegt! Danke!"
Der Studiengang in Erfurt ist didaktisch und methodisch für Lehramtsstudierende ausgelegt, und auch wenn ich es nicht wollte, hatte mich der Lehramtssog erfasst. Weil ich mir das Schreckgespenst Referendariat in Bayern nicht zutraute, bin ich nach meinem Master in Thüringen geblieben. Es war die richtige Entscheidung.
Der nächste Ausbildungsabschnitt hatte es dann trotzdem in sich. Nach den letzten bestandenen Prüfungen kam das Herzrasen. Meine erste Panikattacke durch Stress.
Ein Jahr später, ich hatte eine volle Stelle mit Abordnung angenommen, legte es mich komplett flach.
Vestibularisausfall auf beiden Ohren. Gleichgewichtssinnsverlust. Zwei Wochen Krankenhausaufenthalt.
Ich war so dankbar, als ich wieder alleine auf die Toilette gehen konnte!
Mühsame Genesung über ein gutes halbes Jahr.
Dann, wieder nach einem Jahr. Rückfall.
Mein Gehirn hatte wegen einer Angstblockade nicht richtig gelernt und die Schwindelsymptome kamen zurück, begleitet von Panik und Hoffnungslosigkeit.
In den nächsten Monaten machte ich erste Erfahrungen mit Affirmationen.
In der Traumatherapie sagte meine Psychologin: Schreiben Sie sich den Satz: "Ich bin gesund." auf. Sprechen Sie ihn, so oft sie daran denken.
Und das habe ich gemacht. Während eines Spaziergangs habe ich ihn sogar gesungen. Meine erste gesungene Affirmation. Und sie war so heilsam!
Um mein Gehirn zu trainieren, waren außerdem Schwindelübungen angesagt. Und für mich war klar, Yoga darf hier nicht fehlen.
Als ich 2022 mit einem Innenbandriss im rechten Knie wieder in meine Heilungs-Bubble zurückgeworfen wurde, wurde der Wunsch wieder in die alte Heimat zurückzukehren ziemlich laut.
Schließlich sprang ich im Januar 2023 in eiskaltes Wasser und kündigte meinen Beamtenstatus in Thüringen. Ohne neuen Job in Bayern.
Freier Fall.
Zeitgleich begann ich online meine Ausbildung zur Yogalehrerin. Mit meinem geschienten Knie konnte ich Anatomie und Yogaphilosophie wunderbar erarbeiten. Ich bin überzeugt davon, die Yogapraxis der Ausbildung hat meinen Genesungsprozess für mein ganzes System beschleunigt.
Ganz von alleine kam meine neue Teilzeit-Lehrerstelle, meine neue Wohnung und ein Ort für meine Yogastunden, die ich unbedingt halten wollte, zu mir.
Ich bin jetzt angekommen. An diesem wunderschönen Fleckchen Erde hier. Zwischen meinem Inn, Feldern und Hügeln, der traumhaften Stadt Passau und dem Inbegriff von Wellness, unserem Bäderdreick.
Endlich habe ich den Mut, zu meinen eigenen Vorstellungen zu stehen.
Ich mache mich nicht mehr klein und schlage die Wege ein, die sich mir öffnen, nicht die, die andere schon flachgetrampelt haben.
Und wenn meine altbekannten Selbstzweifel und mein lähmender Perfektionismus Raum einnehmen, dann weiß ich diesen Raum wieder langsam und sanft mit Liebe und Vertrauen zu füllen.
Mein innerer Löwe darf endlich brüllen.
Dass ich mich erst selbst verlieren und wieder finden musste, hat mir das gezeigt, was ich wirklich weitergeben und nicht für mich behalten möchte:
Meine Melodien, mit Worten, die Verstand, Körper und Seele berühren.
Yoga mit meiner Liebe zur individuellen Bewegung. Ich gebe nur eine Idee.
Zeit, in der sich meine Yogaschüler*innen auf die Erfahrung einlassen können, sich fallen zu lassen, vom Atem aufgefangen zu werden und selbst so viel mehr Kraft zu spüren, als sie ursprünglich dachten.
Das Erleben der eigenen Herzkraft in den Alltag mit zu nehmen.
Ich bin mit Sicherheit nicht fertig in meinem Prozess. Das wird man NIE.
Gerade im Moment passiert in allen möglichen Bereichen meines Lebens so viel Neues. Mit Vorfreude erwarte ich die nächsten Learnings und Menschen, die mich dabei begleiten, in welchen Formen auch immer.
Ich freue mich über jeden, der einen Teil des Weges mit mir beschreiten möchte, und sei es auch nur ein einzelner Schritt.
St. Maria Fürstenzell
Passauer Str. 19 – 23
94081 Fürstenzell
Telefon: +49 171 924 3293
E-Mail: birgit@balanceinnyoga.de
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